AfD-Veranstaltungen und was die Presse daraus macht

SÜDOST-OBERBAYERN: Aufgabe von Journalisten ist es, den Lesern Tatsachen zu vermitteln. So heißt es im Pressecodex:

Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse. 
Jede in der Presse tätige Person wahrt auf dieser Grundlage das Ansehen und die Glaubwürdigkeit der Medien.

Zu diesem Zweck trennt die seriöse Presse Meinungen und Informationen. Informationen werden durch seriöse Journalisten mit Hilfe von Berichten vermittelt. Meinungen werden durch seriöse Journalisten durch Kommentare vermittelt. Ein Kommentar im Journalismus ist ein Meinungsbeitrag zu einem Thema, der den Autor namentlich nennt. Bei Printmedien wird der Verfasser oft abgebildet, in Hörfunk und Fernsehen spricht der Autor den Kommentar meistens selbst. Besondere Formen des Kommentars sind Leitartikel, Glosse und Kolumne.

Diese Trennung dient dazu, Transparenz für den Leser herstellen und dient dazu, dem Leser eine Einordnung von Informationen ermöglichen.

Unseriöser Journalismus zeichnet sich beispielsweise dadurch aus, daß der Journalist diese beiden Formate – Bericht und Kommentar – vermischt, indem er mit Hilfe der diversen journalistischen Mittel, wie beispielsweise durch das Weglassen von Informationen oder beispielsweise durch die Verwendung wertender Adjektive der Form nach einen Bericht verfaßt, im Inhalt jedoch seine persönliche Meinung transportiert.

Vor diesem Hintergrund stellen wir in diesem Artikel AfD-Veranstaltungen vor und stellen diesen AfD-Veranstaltungen den hierüber in der Presse erschienen Artikel gegenüber. Der Leser mag selbst darüber entscheiden, ob es sich hierbei um „Journalismus“ handelt:

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2018_10_31 Brandner (AfD): „AfD-Fraktion erwirkt Unterlassungserklärung gegen den Spiegel!“

BERLIN – Die AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag hat eine Unterlassungserklärung gegen das Nachrichtenmagazin Der Spiegel erwirkt. Anlass war eine Spiegel-Kolumne, in der angebliche Verfehlungen von AfD-Abgeordneten aufgelistet worden waren. Erst im weiteren Verlauf des Textes wurde klargestellt, dass sämtliche Anschuldigungen vom Autor der Kolumne frei erfunden waren.

In der Kolumne „Erschütterndes von der AfD“ von Markus Feldenkirchen, die im gedruckten „Spiegel“ in der Ausgabe 42/2018 erschien, heißt es unter anderem: „Ein prominentes Mitglied der Fraktion ließ sich im selben Zeitraum zweimal pro Woche von der Fahrbereitschaft des Bundestags in ein Bordell chauffieren und reichte die Rechnungen mit den Einzelposten ‚Rosi‘ und ‚Rosé‘ später sogar als Bewirtungsbeleg bei der
Bundestagsverwaltung ein.“ Weiter unten folgt die Auflösung: „Und nun zur Wahrheit: Keine dieser Informationen stimmt. Hoffe ich zumindest. Ich habe sie mir ausgedacht“, so Feldenkirchen.

Vor allem in den Sozialen Medien wurden jedoch die erfundenen Anschuldigungen gegen die AfD-Abgeordneten unter Berufung auf den Spiegel als Quelle und ohne den Hinweis darauf, dass es sich dabei um erfundene Anschuldigungen handelt, als angebliche Tatsachen weiterverbreitet.

Dazu beigetragen hatte, dass beim Aufrufen des Artikels auf der Netzseite des Spiegels nur der Abschnitt des Textes mit den erfundenen Anschuldigungen frei lesbar war. Die Aufklärung darüber, dass es sich dabei um bewusste Falschmeldungen handelt, war dagegen hinter einer Bezahlschranke verborgen und somit für die meisten Netznutzer nicht sichtbar.

Gegen diese zumindest missverständliche Präsentation der Spiegel-Kolumne, die klar der Diffamierung der AfD und deren Bundestagsfraktion und dazu diente, gegen die größte Oppositionsfraktion Stimmung zu machen, ist die Bundestagsfraktion der AfD erfolgreich rechtlich vorgegangen.

Künftig muss auch der Abschnitt des Spiegel-Textes, in dem darüber aufgeklärt wird, dass die Anschuldigungen gegen die AfD-Abgeordneten frei erfunden sind, für alle Internetnutzer frei lesbar sein.

Dazu teilt der Justiziar der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag, Stephan Brandner, mit:

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2018_03_22 Realität und Journalismus: zwei Wahrnehmungswelten prallen aufeinander

TITTMONING – Hört man sich den Vortrag des Bundestagsabgeordneten Hansjörg Müller (AfD) an und stellt dem dann den zu dieser Veranstaltung erschienenen Zeitungsartikel gegenüber, dann bekommt man den Eindruck, als sei man in zwei verschiedenen Veranstaltungen gewesen:

Der auf Basis dieses hervorragenden und detaillierten Vortrags verfaßte Artikel lautet wie folgt:

Ein Zuhörer jener Veranstaltung hat www.altötting-altrnativ.de folgenden Beitrag zukommen lassen. Wir veröffentlichen ihn, ohne uns hierdurch mit seinem Inhalt zu identifizieren zu wollen:

Schaum vor dem Mund und Balken vor den Augen:

In diesem „Bericht“, der einer persönlichen Abrechnung und eher einer Meinung im journalistischen Spektrum gleicht, erwähnt der „Journalist“ Mario Born eine Vielzahl seiner alternativen Wahrheiten, welche er wiederum im Gegenzug dem Referenten, Herrn Hansjörg Müller, MdB, vorwirft.

So hat Herr Born vermutlich das von ihm angeführte Lehrbuch für rechtsextreme Rhetorik, wo auch immer dieses zu beziehen sein mag, für seine Theorien und Plattitüden auswendig gelernt und für seine Zwecke umgesetzt.

So beginnt er bereits in zweiten Absatz mit dem Versuch, ein Zitat zu verwenden, eine Falschmeldung zu verbreiten; denn die von ihm verwendeten Worte bezüglich einer Burschenschaft sind nachweislich so nicht gefallen. Es geht weiter mit der Falschbehauptung seinerseits, es gäbe keine Regeln im Europäischen Parlament, welches antieuropäische Äußerungen bestrafen würde. Diese gibt es aber sehr wohl; es ist die Regel 165 des EU Parlaments.

Kurz darauf bezieht er sich auf den Einsatz der Armee im Inland. Dabei verdreht der Schreiber die Aussagen von Müller. Denn dieser sprach nicht vom Einsatz der Bundeswehr im Inland, sondern von einer europäischen Armee – und diese wird im Grundgesetz nicht erwähnt!

Im nächsten Abschnitt kommen erneut Alternative Fakten von ihm zum Vorschein, wenn er erwähnt, Deutschland beziehe mehr Leistungen bei EU-Förderungen, als es einzahlt. Laut Statistik der Bundeszentrale für politische Bildung „Nettozahler und Nettoempfänger in der EU“ vom 29.12.2016 ist Deutschland ein Nettozahler.

Weiter geht es mit seiner „Umvolkungs-These“. Diese wird jedoch sogar im Regierungsprogramm der CDU/CDU 2017 – 2021 auf Seite 63 unter den Begriffen „Resettlement and Relocation“ als Regierungsprogramm erwähnt.

Den Gipfel erreicht der Autor jedoch mit seiner Feststellung, die Zahl der Asylanträge hätten nun wieder das Niveau von 2009 erreicht. Hier bezieht er die Asylzahlen des gesamten Jahres 2009 mit 33.033 Asylantragen auf die Asylzahlen BIS Ende Februar des Jahres 2018 mit 30.570. Er blendet also die restlichen 10 Monate einfach aus, in welchen diese Zahlen sicherlich noch nach oben gehen werden. Derzeit wird mit ca. 15.000 Asylanträgen pro Monat gerechnet.

Zum Abschluß möchte ich mich aber noch bei Herrn Born für das Upgrade meines Kfz bedanken! Da ich nun, nach seiner Definition, eine Edelkarosse habe, welche den Wert eines BMW X1 hat, freue ich mich darauf, wenn er mein Auto zu diesem Preis verkaufen kann. Ich verspreche hiermit auch, den Erlös dann mit ihm zu teilen!

In diesem Sinne lässt sich feststellen, dass der verstorbene Hawking mit seiner Vermutung von parallelen Universen vermutlich richtig gelegen ist, da sich der Berichterstatter auf einer anderen Ebene der Wahrheit befand. Das, Einstein zugeschriebene Zitat, von der Unendlichkeit erspare ich mir hier!

Ein Leserbriefschreiber faßte diese zwei Welten wie folgt zusammen:

Vor siebeneinhalb Jahren erschien „Deutschland schafft sich ab“ von Thilo Sarrazin. Er postulierte damals, dass jeder Staat das Recht haben solle, darüber zu entscheiden, wer in das Staatsgebiet zuziehen darf und wer nicht. Außerdem meinte er, dass die westlichen und europäischen Völker es wert seien, bewahrt zu werden. Seine negativen Prognosen für die nächsten Dekaden sind weitgehend in Erfüllung gegangen. Im Wesentlichen gilt: Wer es nach Deutschland geschafft hat, wird nicht abgeschoben. Die wenigen Ausnahmen, wie in dieser Woche der Flug von Afghanen nach Kabul, bestätigen die Regel.

In diesem Jahr hat Douglas Murray, Mitherausgeber des Spectator und Gastredner im Weißen Haus, im Britischen und Europäischen Parlament, sein Buch „Der Selbstmord Europas“ auf Deutsch herausgebracht. Er prognostiziert für das Ende der Lebensdauer der meisten jetzt lebenden Menschen in Europa, dass sie den einzigen Ort der Welt, der ihre Heimat war, verloren haben werden.

Beide, Sarrazin und Murray, begründen ihre Sicht mit nachvollzieh- und belegbaren Gründen. Murray hält – im Gegensatz zu Sarrazin von 2010 – dieses Schicksal für nicht mehr abwendbar.

Der Berichterstatter Marion Born und die Leserbriefschreiber Sabine Papadopoulos und Christine Triebenbacher stören sich besonders am Terminus „Sargnagel“, den Hansjörg Müller gebraucht hat. Warum? Wenn Murray Recht hat, dann ist Europa der Vielfalt mit Dänen, Franzosen, Engländern, Deutschen, Schweden usw. bald vorbei. In die Wiener Volks- und Mittelschulen gehen schon heute mehr muslimische als christliche Kinder.

Es gibt in den europäischen Ländern eine immer größere Anzahl von Menschen, denen diese Entwicklung nicht gleichgültig ist. Sie glauben auch nicht, dass man durch Wegsehen, Negieren der Fakten oder Appell an die Toleranz der noch Mehrheitsgesellschaft dieser Gefahr begegnen kann. Wahrscheinlich ist, dass diejenigen, die versuchen, immer noch gute Miene zum Bösen Spiel zu machen, ebenfalls ganz mulmig zu Mute ist. Sie können die Fakten nur versuchen auszublenden. Auch sie können nicht umhin, die Attentate an Mireille Knoll, Maria Ladenburger, am Breitscheidplatz, im Zug von Würzburg, in Nizza und Paris, in Schweden und Dänemark als warnende Zeichen an der Wand zu sehen. Als Ausweg aus dieser kognitiven Dissonanz scheint ihnen das Einschlagen auf den Überbringer der unangenehmen Botschaft, das geeignete Mittel zu sein.

Jedenfalls haben sie es versäumt, ihre Gegenargumente während der Veranstaltung zu Gehör zu bringen.

Dem haben wir nichts hinzuzufügen!